Die einen schwören ihr die Treue, die anderen halten das Risiko für zu hoch: Mit Kodak und der Postpress Alliance verzichten zwei weitere bedeutende Aussteller auf ihre Teilnahme an der Drupa 2021. Das wurde vor wenigen Tagen gemeldet.
Kodak teilte lediglich kurz und knapp mit, man sehe von einer Teilnahme ab, weil „für Kodak die Sicherheit seiner Mitarbeiter und Kunden während der COVID-19-Pandemie im Vordergrund steht. Die anhaltenden Besorgnisse und die Auswirkungen der Pandemie machen es für uns schwierig, in diesen unsicheren Zeiten Ressourcen für ein solches Ereignis bereitzustellen“, so wird Jim Continenza, Executive Chairman, Eastman Kodak Company, zitiert. Kodak werde weiterhin in die Druckindustrie investieren, den Digitaldruck energisch vorantreiben und die Produkte liefern, die seine Kunden benötigen, um ihre Produktivität und ihr Wachstum im Zuge der weiteren Branchenentwicklung zu steigern.
Verantwortungsbewusstes Denken und fehlende Planungssicherheit standen laut der Mitteilung auch bei der Postpress Alliance vor dieser schwierigen Entscheidung der Unternehmen Baumann Maschinenbau Solms, Bograma, H+H, Hohner, MBO Postpress Solutions, Perfecta und Wohlenberg im Mittelpunkt. Die komplementär im Weiterverarbeitungs-Bereich agierenden Maschinenbauer hatten sich im Vorfeld zur Drupa 2020 zusammengeschlossen, um ihren Kunden ein umfangreiches und vielfältiges Spektrum an Postpress-Equipment bieten zu können. Doch COVID-19 mache aus aktueller Sicht eine Messeteilnahme unmöglich, heißt es weiter. Zu unübersichtlich präsentiere sich die Situation der sich weltweit täglich ändernden Reisebeschränkungen, die einem internationalen Publikum, wie man es von der Drupa gewohnt ist, die Möglichkeit eines Messebesuchs in Düsseldorf verwehrt. Die Sinnhaftigkeit einer Drupa-Beteiligung – so die Postpress Alliance – sei durch die Pandemie leider abhandengekommen. Bei einer nüchternen Betrachtung des zu erwartenden Kosten-Nutzen-Verhältnisses zeichne sich ab, dass die wirtschaftliche Geschäftsgrundlage für ein solches Event ohne interkontinentale Besucher fehlen würde. Auch die bereits angesetzte erste Open House der Postpress Alliance fällt in ihrer ursprünglich geplanten Form den Unsicherheiten der Corona-Krise zum Opfer. Dieselben vorgenannten Gründe zwingen die Partner-Unternehmen zum Umdenken.
So hat die Postpress Alliance beschlossen, gemeinsam einen neuen Weg einzuschlagen. Mit den ersten „Alliance Days“ wird eine virtuelle Open House den Unternehmen nun in den Tagen vom 24. bis 27.11.2020 als Plattform dienen, die vorgesehenen Neuheiten der Öffentlichkeit dennoch zeitnah vorzustellen. Der virtuelle Showroom soll den Besuchern nach vorheriger Registrierung über vier Tage lang zum einen den virtuellen Besuch mit Besichtigung der Maschinen und vielen Detailinformationen bieten. Zum anderen werden Interessenten die direkte Möglichkeit zu einer Terminvereinbarung für individuelle Live-Demos aus den Showrooms an den jeweiligen Standorten der Unternehmen erhalten. Wer dann noch tiefer einsteigen möchte, kann – insofern es die Reisemöglichkeiten erlauben – selbstverständlich auch im Nachgang, jederzeit persönlich an den Standorten einen ganz individuellen Besuchstermin ohne Event-Charakter vereinbaren.